Cover Harry Potter und der Halbblutprinz

Spielinhalt

Der Spieler steuert Harry, der nun in seinem sechsten Schuljahr allerlei Abenteuer erlebt. Das Spiel orientiert sich wie seine Vorgänger eng am Film, was nicht in jeder Hinsicht positiv ist. Ist der Film durchaus unterhaltsam und brilliert durch seine Dialoge, plätschert die Geschichte im Spiel ein wenig vor sich hin. Der Spieler bewegt Harry durch die Welt von Hogwarts, sammelt kleine und große Wappen ein, geht zum Zaubertrankunterricht, duelliert sich, spielt ein wenig Quidditch und geht zusammen mit Dumbledore in die Höhle den Horkrux suchen.

Das war dann leider schon alles und der Spaß ist schnell vorbei, was wohl das größte Manko in diesem Spiel ist. Die Handlung verläuft sehr gradlinig und wird unterbrochen von eingespielten Szenen, die man immerhin pausieren, aber nicht abbrechen kann.
Sehr gut ist die Einführung des Kopflosen Nick, der Geist von Gryffindor, als Navigator, den man jederzeit rufen kann und der den Spieler zu einem gewünschten Ort bringt. Das Pausenmenü ist sehr übersichtlich und beinhaltet alle Zaubersprüche zum schnellen Nachschlagen.


Die Anzahl der Zaubersprüche fällt sehr mager aus. Der Spieler hat drei Zaubersprüche für die Zauberkunst zur Verfügung: Wingardium Liviosa (Gegenstände schweben lassen), Incendio (Gegenstände entzünden) und Reperaro (zerstörte Gegenstände reparieren). Im Duell kann der Spieler Stupor (Schockzauber), Expilliarmus (Entwaffnungszauber), Protego (Schutzschild) und Levi Corpus (Zauber, der den Gegner kopfüber in der Luft hängen lässt) verwenden. Die Zauber der Zauberkunst benötigt der Spieler, um große Wappen zu sammeln und sich genau zwei Mal aus einer Sackgasse herauszuzaubern.

Im Laufe des Spiels trifft man immer wieder auf Crabbe und Goyle, die einen zu einem Duell herausfordern. Dies ist leider wie auch alle anderen Duelle kurz und schmerzlos - natürlich für die Gegner. Neben Crabbe und Goyle trifft man auch auf Bellatrix, Fenrir, Draco und diverse andere Todesser.
Wer Spaß am Duellieren hat, kann sich in den Duellierclubs austoben. Jedes Haus hat einen eigenen Club und man fordert nacheinander den Juniorchampion, Seniorchampion und Meister heraus.


Anfangs schwierig war das Zaubertrankbrauen. Hat man den Dreh aber einmal heraus, dann ist dies ein gut gelungener Teil in dem Spiel. Neben der Wahl der richtigen Zutaten muss der Spieler den Kessel erhitzen und immer wieder umrühren. Dies geschieht unter Zeitdruck. Mischt man zu viel von einer Zutat in den Trank, erhitzt ihn zu sehr oder rührt ihn zu oft um, entsteht dicker Qualm, den man dann erst wegwedeln muss, was Zeit kostet, die natürlich gemessen wird und in die Bewertung des Tranks eingeht. Das ist sehr unterhaltsam und macht viel Spaß.

Quidditch ist ähnlich wie in den Vorgängerspielen. Der Spieler spielt stets den Sucher und verfolgt den Schnatz, indem er durch Sterne fliegt. Wer nun meint, die Sterne seien das einzige Innovative an dieser Stelle (früher waren es Ringe, durch die man fliegen musste), irrt. Quidditch ist sehr viel dynamischer geworden und macht Spaß. Es ist aber leider auch hier viel zu kurzweilig.


Als Höhepunkt im Spiel ist der Kampf gegen die Inferi in der Höhle extrem mager ausgefallen. Das war leider sehr enttäuschend und ehe man sich versieht, stirbt Dumbledore, man duelliert sich noch einmal mit Bellatrix und Fenrir, dann wird die Szene mit Severus Snape und der Auflösung, wer der Halbblutprinz ist, eingespielt und dann ist es bereits zu Ende.
Irritierend ist es, dass der Spieler zwischendurch kurz einmal Ron und einmal Ginny spielen muss. Ist der Sinn bei Ginny noch nachvollziehbar - Harry muss nachsitzen, also muss Ginny den Sucher spielen -, ist es bei Ron unsinnig. Man bewegt ihn nach versehentlicher Einnahme eines Liebestranks vom Gemeinschaftsraum der Gryffindors zu Professor Slughorns Büro.

An sich darf man durchaus einen viel größeren Spielumfang erwarten. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt an dieser Stelle nicht wirklich. Beispielsweise hätte es auch noch weiteren Unterricht geben können neben Zaubertränke wie zum Beispiel Verwandlungen oder auch Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Da tröstet auch nicht der Zaubertrankclub, wo man noch mehr Zaubertränke brauen kann, darüber hinweg. Auch Rätsel hätten dem Spiel sehr gut getan. Viel zu schnell ist die Geschichte durchgespielt, alle Trophäen und ein Großteil der Wappen gesammelt.

Bewertung Spielinhalt:      


Gameplay (dt. Spielmechanik)

Hogwarts und seine Ländereien wurden fast eins zu eins aus Harry Potter und der Orden des Phönix, dem Vorgänger, übernommen. Immerhin hat man sich die Mühe gemacht, es grafisch zu überarbeiten, so dass sich das Ergebnis blicken lassen kann. Grafisch macht dieses Spiel einiges her und ist schön anzusehen.
Dies gilt nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Figuren und ihre Aktionen. So wirken die Duelle und Quidditchpartien sehr dynamisch, was den Spielspaß durchaus steigert.

An der Steuerung wurde einiges verändert. Musste man früher einfach nur bestimmte Tasten drücken, um zu zaubern, muss man nun seine Sticks am Kontroller (gleiches Funktionsprinzip wie beim Joystick, nur das man zwei kleinere auf dem Kontroller hat) in die richtige Richtung schwenken. Das ist eine echte Verbesserung und erhöht den Spaß am Spiel.

Im sechsten Teil kann Harry zusätzlich schnell rennen. Dies wurde effektvoll umgesetzt. Beginnt man zu rennen, verschwimmen die Konturen der Umwelt und man bekommt eine Art Tunnelblick.
Funktioniert beim Rennen die Kameraführung hervorragend, ist sie an manchen Stellen im Spiel unvorteilhaft. Glücklicherweise kann man diese selbstständig einstellen um den Fokus auf ein bestimmtes Objekt, beispielsweise ein Wappen, zu richten.

Was in diesem Spiel total misslungen ist, ist der Schwierigkeitsgrad. Es gibt keine Möglichkeit diesen einzustellen und die Stufe, die dieses Spiel sich selbst auferlegt hat, ist mehr für Kinder bis 12 Jahren geeignet. Nun ist dieses Spiel aber erst ab 12 Jahren freigegeben. Da kann etwas nicht stimmen. Im Duell muss der Spieler beispielsweise seine Gegner mit Expilliarmus einfach nur auf den Rücken werfen und ihn, während er sich aufrappelt, mit Stupor unter Dauerbeschuss nehmen. So passiert es, dass Gegner wie Bellatrix es nicht schaffen, den Spieler auch nur einmal zu verhexen.
Auch die Quidditchspiele schafft man bereits beim ersten Anlauf. Das ist sehr schade, denn man wird dieses Spiel nach einmaligen Durchspielen wieder in den Schrank stellen statt es noch einmal durchzuspielen.

Bewertung Gameplay:      

Fazit: Spiel mit viel Potential, was nicht genutzt wurde und viel zu niedrigem Schwierigkeitsgrad.

Trailer

Das Video ist bei Youtube frei verfügbar, ich empfehle trotzdem, es erst ab einem Alter von 12 Jahren anzuschauen - schließlich gilt dies auch für das Spiel.

USK